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Braucht man als Food Trucker wirklich einen Businessplan?

13.03.2024

Viele Existenzgründer sehen den Businessplan als lästige Pflicht. Ein Haufen Aufwand, von dem man sowieso keine Ahnung hat. Aber glaub mir, dieser Aufwand lohnt sich. Einen Businessplan zu schreiben, ist nicht nur ein Muss, wenn du einen Kredit brauchst, sondern auch eine klasse Chance, um zu checken, ob deine Idee vom Foodtruck wirklich eine Zukunft hat.

Drehbuch mit Happy End und du bist der Hauptdarsteller

Ein Businessplan ist wie eine Montageanleitung für deine Geschäftsidee. Jemand, der absolut keine Ahnung davon hat, was ein Foodtruck überhaupt ist, muss nach dem Lesen deines Businessplans nicht nur verstehen, wie das Geschäft mit einem Foodtruck funktioniert, sondern auch davon überzeugt sein, dass deine Geschäftsidee so niet- und nagelfest ist, dass sie dir Wohlstand und Lebensfreude bringt.

In diesen Fällen benötigst du einen Businessplan für deinen Foodtruck

Wenn du einen Investor überzeugen willst oder dir einfach nur von einem Kredit- bzw. Förderinstitut Geld leihen möchtest / musst, um dein Food Truck Vorhaben zu realisieren, wirst du ohne einen Businessplan nicht klarkommen. Ohne Businessplan wird man dich schon am Telefon abwimmeln. Oder deine E-Mails ignorieren.

Aber auch, wenn du kein externes Geld benötigst, weil du dein Food Truck Startup selbst finanzieren kannst, schadet ein Businessplan keinesfalls. Im Gegenteil. Er zeigt dir direkt auf, an welchen Stellen dein Konzept noch hapert. Ebenso erfährst du, ob sich deine Gründung überhaupt lohnen wird. Zumindest in der Theorie. Denn selbstverständlich hast du keine hellseherischen Fähigkeiten. Du hast allerhöchstens ein Bauchgefühl. Du kannst deine Zahlen vorher nicht wissen. Aber du kannst sie logisch begründet herleiten.

Wie schreibt man einen Businessplan für einen Foodtruck?

Am besten mit einem PC. Hö hö. 

Den eigenen Businessplan zu schreiben, erfordert zwar Zeit. Aber es ist kein Hexenwerk und macht sogar Spaß, wenn man sich ein bisschen in die Materie reinfuchst. Wenn dir das bereits zu viel ist, könnte dieser Artikel dir weiterhelfen.

Do you need information about starting a
Food Truck in English?

 

Go and get it!

Businesspläne folgen meist derselben Grundstruktur. Möchte man sie grob untergliedern, bestehen sie aus einem textlichen und einem kalkulatorischen Teil. Das heißt, um einen Businessplan zu erstellen, musst du dich dafür sowohl schriftlich artikulieren als auch rechnen können. Plus, Minus, Mal, Geteilt. Mehr ist es nicht. 

Wenn du also von Kurvendiskussion und Stochastik keinen Plan (mehr) hast, kannst du einen genauso guten Businessplan erstellen, wie ein Mathe-Crack, solange du die Grundrechenarten draufhast. 

Der textliche Teil eines Businessplans besteht aus einem Executive Summary, einer Unternehmenspräsentation, der Beschreibung der Produkte bzw. Dienstleistung(en), einer Markt- und Wettbewerbsanalyse, sowie der Darstellung deiner Marketing-Strategie und einem Ausblick auf die geschäftliche Entwicklung.


„Executive Summary“ heißt übersetzt Zusammenfassung. Wenig verwunderlich präsentierst du deshalb direkt zu Beginn deines Businessplans eine Übersicht für deine Foodtruck-Geschäftsidee.

Diese Zusammenfassung sollte nicht länger als eine Seite sein. Warum? Weil die erste Seite, die dein Geldgeber / Investor aufschlägt, genau diese sein wird. Alles, was länger als eine Seite ist, ist zu ausschweifend und nicht auf den Punkt. Und jemand, der den Executive Summary liest möchte nichts anderes als Aussagen, die auf den Punkt gebracht sind.

Wie lautet deine Geschäftsidee?

Was macht sie so besonders?

Warum gibt es für deine Produkte / Dienstleistung eine hohe Nachfrage?

Wie wird sich dein Foodtruck Unternehmen in Zukunft entwickeln?

Diese vier Kernfragen MUSS dein Executive Summary beantworten. Tut er das nicht, kannst du dir den Rest sparen. Zumindest dann, wenn du jemanden überzeugen möchtest, dir Geld für die Realisierung deiner Geschäftsidee zur Verfügung zu stellen.

Im übrigen Textteil gewährst du einen tieferen Einblick in dein zukünftiges Unternehmen.

Bei der Unternehmenspräsentation stellst du deinen Foodtruck genauer vor. Du erläuterst dein Geschäftsmodell im Detail.

Wie generierst du deine Einnahmen?

Außerdem schreibst du etwas zu deiner gewählten Rechtsform (Verlinkung) und aus welchen Personen sich dein Unternehmen zusammensetzt.

Wer bist du?

Was kannst du?

Warum bist genau du der Richtige für diesen Foodtruck und was ist deine Motivation?

Wenn du den Foodtruck nicht alleine betreiben wirst, sondern zusammen mit anderen, z.B. im Rahmen einer GbR, GmbH, …, schlüsselst du die obigen Fragen eben für jede Person auf.

Wer bringt welche Fähigkeiten mit und warum ist genau er/sie der/die richtige für diese Position?

Falls du Personal anstellen wirst, führst du hier auch die Kriterien auf, die eine Arbeitskraft für die jeweilige Position mitbringen sollte.

In der Präsentation deines Foodtruck-Unternehmens sollten deine Ziele ebenfalls nicht fehlen.

Wo soll deine Reise hingehen?

Wie sieht deine Strategie dafür aus?

Und wie lautet dein Plan B, falls deine Strategie nicht aufgeht?

Anschließend kümmerst du dich um die Beschreibung deiner Produkte und Dienstleistungen.

Welche Speisen wirst du anbieten und welche Kunden möchtest du damit ziehen?

Welchen Mehrwert haben deine Kunden, wenn sie deine Speisen kaufen bzw. dich für ein Catering buchen?

Was haben sie davon, wenn sie dich und nicht deine Konkurrenten buchen?

Wie stellst du deine Speisen her und woher beziehst du die Zutaten?

Business machen wie ein Profi

Ich will das Food Truck Profi Buch


In welchem Entwicklungsstadium deiner Produkte befindest du dich und wann möchtest du mit dem Verkauf starten?

Mit der Markt- und Wettbewerbsanalyse zeigst du, dass du einerseits, dass du eine / wenige scharf trennbare Zielgruppe ansprechen möchtest, die ein hohes Nachfragepotenzial hat und andererseits, dass du dich von den bereits existierenden Food Trucks (deutlich) unterscheidest

Das hier sind einige Fragen, die du im Rahmen einer fundierten Markt- und Wettbewerbsanalyse beantworten solltest:

Welches Potenzial bietet der Markt und welche Entwicklungsprognosen gibt es?

Wie hat sich der Markt in den vergangenen Jahren verändert?

Wie tickt/ticken deine Zielgruppe(n)?

Gibt es Trends im Konsum- / Ernährungsverhalten deiner Zielgruppe(n)?

Wie agieren deine Wettbewerber? Wie sind sie positioniert und welchen Status im Markt haben sie?

Viele halten es für Geschwätz, ich halte diese Disziplin für den Casus Knacksus zwischen Erfolg und Versagen. Die Rede ist vom Marketing.

Mit gutem Marketing schaffst du es selbst, den größten Scheiß an Mann und Frau (und natürlich auch drittes Geschlecht) zu verhökern.

Frag dich selbst, wie oft du etwas gekauft hast, das sich zunächst wie der allergrößte Hit anhörte, aber sich nach dem Kauf als allergrößter Shit entpuppte …

Deshalb sollst du auch kein gutes Marketing machen, sondern richtig gutes Marketing.

Der Unterschied von richtig gutem Marketing zu gutem Marketing besteht darin, dass deine Aussagen Substanz haben. Dass sie in Stein gemeißelt sind. Der Fels in der Brandung.

Die Erfolgsformel

 

Mehr über die Food Truck Formel erfahren

Richtig gutes Marketing ist extrem viel mehr als Social-Media-Geplärre.

Richtig gutes Marketing setzt dein Business strategisch um.

Vor allem mit Kommunikation.

Oder um es in Nelson Mandelas Worten zu sagen: „Das Wort ist meine Waffe.“

In diesem Abschnitt deines Businessplans machst du verständlich, wo und wie du deine Produkte und Dienstleistung vermarktest

Im Kern klärst dabei folgende Fragen:

Wo liegt dein Vermarktungsschwerpunkt?

Wie erreichst und kommunizierst du mit deinen Zielgruppen?

Welche Marketing-Maßnahmen planst du, um deine Bekanntheit zu steigern?

Zum Abschluss des textlichen Teils gibst du schließlich einen Ausblick darauf, wie sich dein Food Truck Unternehmen in den nächsten Jahren entwickeln wird.


Wo liegen deine Stärken, wo deine Schwächen?

Wie kannst du Chancen am Markt nutzen und dich für Risiken wappnen?

Ein einfaches analytisches Mittel, mit dem du genau diese Fragen beantworten kannst, bietet die sogenannte SWOT-Analyse.

Das macht nach Adam Rieseeeeee ...

Nun zum kalkulatorischen Teil deines Businessplans. Folgende Bausteine sind dafür essentiell: Lebenshaltungskosten, Investitionskostenplanung, Kapitalbedarfsplanung, Betriebskostenplanung, Liquiditätsplanung und Rentabilitätsplanung.

Vereinfacht gesagt, soll mittels deiner Finanzplanung klar werden,

  • wie viel Geld du zum Leben benötigst
  • wie viel Geld du aus eigener Kraft in dein Foodtruck-Business stecken kannst / willst
  • wie viel externes Kapital du für die Umsetzung deiner Geschäftsidee benötigst
  • wie viel Gewinn am Ende des Tages (eigentlich des Jahres) jeweils für dich hängen bleibt.

Für solch eine Finanzplanung benötigst du, wie erwähnt, keine höheren mathematischen Kenntnisse. Die Grundrechenarten, Logik und ein einfaches Tabellenverarbeitungsprogramm genügen dafür.

Wichtig dabei ist, dass alle Zahlen logisch hergeleitet und sinnvoll miteinander verknüpft sind. Damit stellst du unter Beweis, dass du – zumindest theoretisch – in der Lage bist, deinen Betrieb unter Kontrolle zu haben.

Lohnt sich all der Aufwand?

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein Businessplan mehr ist als „Ich will Burger und Pommes in meinem Foodtruck verkaufen“. Denn das will mein kleines Kind auch gerne. Damit alleine überzeugst du niemand. Vor allem aber niemanden, der dir sein Geld zur Verfügung stellen soll. Dafür braucht es schon etwas mehr Einsatz, mehr Kenntnisse (die du dir erarbeiten kannst) und mehr Überzeugungskraft.

Selbst wenn du mit einem Businessplan niemand anderen überzeugen musst, ist ein Businessplan für deinen Foodtruck sinnvoll.

Denn ein guter Businessplan minimiert das Risiko des Scheiterns und ebnet deinen Weg zum Erfolg.

Er ist eben nicht nur für Außenstehende eine Betriebsanleitung, sondern insbesondere auch für dich.

Was mache ich, wenn ich selbst keinen Businessplan schreiben kann?

Wenn du dir selbst nicht die Mühe machen willst, einen Businessplan zu erstellen, kannst du es auch jemand anderen für dich erledigen lassen. Allerdings zieht dieses Vorgehen etliche Nachteile mit sich.

Zum einen kostet es Geld. Gar nicht mal so wenig Geld. Lässt du einen professionellen Businessplanschreiberling seine Dienste für dich verrichten, musst du mit einem Honorar im unteren bis mittleren vierstelligen Bereich rechnen.

Neben dem finanziellen Aufwand gibt es aber noch einen weiteren großen Nachteil, wenn du deinen Businessplan nicht selbst erstellst. Denn logischerweise kennt dein Schreiberling nicht deine Vorstellungen von allen möglichen einzelnen Punkten. 


Zur Businessplan-Vorlage

Er stellt dein Produkt nicht her und hat keinen Plan davon, wie du es herstellen möchtest. Und er kennt die Szene nicht. Denn ich wage zu bezweifeln, dass du einen Businessplanschreiberling finden wirst, der aus der Foodtruck-Branche kommt.

Vielleicht findest du jemanden mit Gastronomie-Hintergrund, aber mit Foodtruck-Erfahrung wirst du höchstwahrscheinlich keinen finden. Das wiederum bedeutet, du musst ihm alles erklären. Diese Zeit kannst du besser investieren, indem du deinen Businessplan direkt selbst schreibst. Wenn du letzten Endes deinen Businessplan doch einem Kreditgeber vorlegen willst, musst du auch wissen, was drinnen steht.

Das heißt, du kannst ihn auswendig lernen.

Wie in der Schule.

Denn dein Kreditgeber wird dich definitiv zu einem Kreditvergabegespräch zitieren, bevor er dir das Geld zur Verfügung stellt.

Und da läuft es nicht anders ab als bei einer Bewerbung auf eine Arbeitsstelle. Die Rückfragen zu einzelnen Passagen oder Zahlen werden bei diesem Gespräch kommen. Garantiert.

ABER

Wenn du es dir die Erstellung des Businessplans für deinen Foodtruck möglichst einfach machen möchtest, besuche doch mal diese Seite: zur Businessplan-Vorlage für Foodtrucks.


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