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Die 10 beliebtesten Food Truck Konzepte in Deutschland

28.05.2024

Der Food Truck Markt ist bunt. Und manchmal auch schrill. Nicht nur, was die Optik der Food Trucks anbelangt, sondern auch, was die Vielfalt der Speisen betrifft. Nichtsdestotrotz gibt es bestimmte Speisenkonzepte, die man sehr häufig antrifft und Speisenkonzepte, die eher eine Ausnahme darstellen.

Steckst du gerade mitten in den Überlegungen, welche Speisen du in deinem Food Truck anbieten möchtest, bist dir aber unsicher, ob dein Konzept überhaupt eine Zukunft hat? Dann wird dich dieser Artikel wieder auf Spur bringen.

Die Deutschen und ihre Essgewohnheiten

Die Essgewohnheiten in Deutschland kann man im Prinzip in vier Kategorien unterteilen:

  • Deftig & konservativ – bitte ausschließlich Fleisch
  • Ich mag es abwechslungsreich - offen für alles
  • Ich habe Unverträglichkeiten – erschaffe mir ein Angebot, das zu meinen 23 Unverträglichkeiten passt
  • Ich lege Wert auf gesunde Ernährung und Ausgewogenheit

Und das spiegelt sich natürlich auch in der Gastronomielandschaft wider. In München und Umgebung besteht geschätzt ein Drittel aller Restaurants aus den „guten alten“ bayrischen Wirtshäusern. Dort wird immer noch so gekocht, als würden wir in den 50er Jahren leben, die Inhaber sind gerade auf einen Tresor mit Konservenkost und Tiefkühlbraten gestoßen, mit der nun die ausgehungerte Bevölkerung aufgepeppt werden muss. 

Fett. Hochkalorisch. Ungesund.

Und wenn man genau darüber nachdenkt, einfach nur eklig. Gut … jedem das Seine. Dieses Konzept scheint immer noch aufzugehen. Zumindest die asiatischen Touristen erfreuen sich daran, wenn sie nach dem Abfieseln des Fleischs einen dicken Knochen aus ihrem Mund hervorzaubern.

Auf der anderen Seite gibt es zunehmend exotischere Essensangebote. Insbesondere in Großstädten – allen voran in Berlin.

Jedesmal wenn ich in Berlin bin, bin ich nahezu erschlagen von der Vielfalt an Speisemöglichkeiten. Nichts gegen die italienische oder asiatische Küche – ich liebe Pizza, Currys und gebratene Nudeln. Aber ich möchte auch immer wieder neue Sachen ausprobieren. Sachen, die ich noch nicht kenne. Das fällt mir in München manchmal schwer.

Etwas Neues zu finden, das überzeugt.

Tja, da helfen leider auch nicht die vielen Establissements weiter, die sich dem Verzicht verschrieben haben. Verzicht auf Gluten, Verzicht auf Kohlenhydrate, Verzicht auf überhaupt alles. Mittlerweile denkt ja jeder Dritte, er habe eine Unverträglichkeit. Selbstdiagnostiziert, natürlich.

Immer wenn ich Brot esse, bekomme ich Blähungen. Dann habe ich bestimmt eine Glutenunverträglichkeit.

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Immer wenn ich einen Liter Milch trinke, bekomme ich Durchfall. Ich trinke fortan nur noch laktosefreie Milch. Oder Hafer- / Reis- / Mandel- / Kokosmilch.

Immer wenn ich Karotten esse, britzelt es in meinem Mund. Ich habe eine Karottenallergie.

Dieses Wirkung-Diagnose-Bedarfsänderungs-Schema hat die Industrie schon vor langer Zeit aufgegriffen. Angebot und Nachfrage. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es sich auch in der Gastro-Branche bemerkbar macht.

Mich kann man damit nicht ködern. Andere vielleicht schon. Aber im Endeffekt sollte man sich als Gastronom auch immer die Frage stellen, ob die Nische, die man bedienen möchte (insofern man eine Nische und keinen Massenmarkt bedienen möchte), auch groß genug ist, um dadurch einen profitablen Betrieb zu führen. Denn eines ist so sicher, wie dass die Engländer auch dieses Jahr nicht den EM-Titel holen: Viele dieser Betriebe, die mit Unverträglichkeiten und/oder Verzicht hausieren, gibt es nicht lange. Weil einfach die Nische nicht groß genug ist und/oder es bereits zu viele Konkurrenten für zu wenig Nachfrage gibt.

So. Und die vierte Kategorie bestätigt eine wirklich positive Entwicklung, die unsere Ernährungsgewohnheiten zeigen: Menschen werden zunehmend für das Thema gesunde Ernährung sensibilisiert. Im Grunde ist diese vierte Kategorie der Gegenspieler der ersten Kategorie. Wenn ich mich für mein Speisenangebot zwischen Junkfood und gesunden Speisen entscheiden müsste, würde ich ganz klar Letzteres wählen. Auch wenn es meist nicht der einfachere Weg ist. Aber ich könnte den Leuten nicht mit gutem Gewissen einen Fraß vorsetzen, der sie zu trägen Kartoffelsäcken macht. Ich würde nicht Teil so einer Abwärtsspirale sein wollen. Doch das ist eine ethische Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss.

Nichtsdestotrotz solltest du, wie geschrieben, nie die wirtschaftlichen Aspekte einer Positionierung missachten. Und deshalb möchte ich dir an dieser Stelle einen Überblick darüber geben, welche Speisenkonzepte für Food Trucks in Deutschland am beliebtesten sind.

Burger

Burger gehören zu den absoluten Favoriten in der Food-Truck-Szene. Es gibt eigentlich kaum ein Event, auf denen es keine Burger gibt. Denn Burger mag irgendwie (fast) jeder. Wenig verwunderlich, dass es in jeder größeren Stadt nicht nur einen Burger-Truck gibt, sondern eine breite Palette. Gourmet-Burger, TK-Lieblos-Burger, vegane Burger, … alleine der Burger-Markt gibt (fast) für jede Vorliebe etwas her.

Ich vermute, es gibt zwei Gründe, warum es so viele Burger Trucks gibt. Zum einen aufgrund ihrer Beliebtheit. Zum anderen weil sie relativ leicht herzustellen sind.

Kartoffelspeisen

Was wäre Deutschland nur ohne Kartoffeln? In den meisten Familien gehören sie zum täglichen Speiseplan. Dass die Kartoffel mal als „Arme Leute Essen“ galt, tut ihrer heutigen Beliebtheit nichts ab. Pommes, Spiralkartoffeln, Curly Fries, Reiberdatschi (Kartoffelpuffer auf Bayrisch) und was es sonst noch so alles gibt - Die Kartoffel wandert meist in frittierter Form über die Ausgabetheke.

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Pizza

Das Pizza-Angebot in der Gastronomie ist fast erschlagend. Selbst bei jedem Döner-Imbiss bekommt man so etwas wie eine Pizza. Zumindest wird es Pizza genannt. On Top kommen die unzähligen Pizza-Lieferservices und ach ja … die italienischen Restaurants.

Ich finde, bei Pizza trennt sich die Spreu vom Weizen. Pizza kann richtig gut sein – aber auch richtig madig. Man merkt sofort, ob der-/diejenige sein/ihr Handwerk beherrscht oder sich nur ein Rezept von chefkoch.de geholt hat und danach meinte, einen Betrieb gründen zu müssen. Oder noch viel schlimmer: Tiefkühlpizza anbietet. Ja, sogar das gibt’s in der Foodtruck-Szene. Shame on You! Food Trucks, die Fertigpizza erhitzen. Das ist traurig.
Aber natürlich gibt’s auch diejenigen Trucks, die eine Pizza besonders machen können. Meist die, die ihre Pizza nach alter neapolitanischer Tradition zubereiten.
Mir persönlich wäre die Kneterei zu mühselig, aber ich muss auch zugeben, dass ich kein Pizza-Crack bin.


Asiatisch

Die asiatische Küche ist für ihre Diversität bekannt. Food Trucks, die Gerichte wie Thai Curry, Ramen, Pad Thai, Dumplings, usw. servieren, sprechen besonders jüngere und ernährungsbewusste Zielgruppen an und sind besonders in Großstädten weit verbreitet. Knackig, meist leicht und scharf gewürzt lauten in der Regel die Attribute der asiatischen Küche.

Indisch

Indische Food Trucks bieten eine aromatische Vielfalt auch wenn sie sich vom Speisenangebot meist auf wenige Currys und Naan-Brot beschränken. Im Vergleich zur asiatischen Küche, ist die indische deutlich üppiger. Anstatt Kokosmilch werden zum Anreichern der Currys meist Sahne und fein gehäckselte Cashewkerne verwendet. Ohne damit jemandem zu nahe treten zu wollen: Das Gemüse in der indischen Küche ist meist sehr weichgekocht. Fast schon Matschepampe. Der Beliebtheit der indischen Küche tut das nichts ab. Daher können indische Currys meist problemlos vorproduziert werden. 

Currywurst

Die Currywurst ist ein Klassiker unter den deutschen Fast-Food-Gerichten und daher auch in der Food Truck Szene sehr verbreitet. Ok, sagen wir in der Imbiss-Szene. Ich hab in meinem Leben kein einziges Mal eine Currywurst gegessen und dies auch nicht vor. Das hat mehrere Gründe. Und nein, es liegt nicht nur daran, dass ich mich vegetarisch ernähre. Gibt ja mittlerweile auch vegane Curryvurst oder wie man es eben nach Auffassung der EU korrekterweise bezeichnen darf. Schließlich habe ich die ersten 20 Jahre meines Lebens (nicht gerade wenig) Fleisch gegessen. Aber mit einer Currywurst hätte man mich jagen können. Doch nur weil es so überhaupt nicht meins ist, bedeutet das nicht, dass man mit Currywürsten nicht einen hohen Absatz erzielen könnte. In Umgebungen mit hohem Testosterongehalt, der auch gerne über den für maskulin empfundenen Fleischkonsum zur Schau getragen wird, kann man mit einer Wurst einen richtigen Kassenschlager etablieren.

Döner und Falafel

Noch so ein Food-Konzept, dass vor allem die Imbisskultur beherrscht, aber mittlerweile auch von vielen Food Trucks angeboten wird: Döner und Falafel. Und das in ganz Deutschland, egal ob Großstadt oder Dorf – Döner gibt’s überall. Mittlerweile auch fleischlos. Auch, wenn es sich hierbei um ein sehr beliebtes Konzept handelt, wüsste ich nicht, ob ich damit einen Food Truck eröffnen würde. Denn gerade weil es so verbreitet ist, ist es halt irgendwie auch nichts besonderes.

Vegetarische und vegane Konzepte

Kommen wir zu den komplett fleischfreien Konzepten. Wenn ihr meinen Blog verfolgt oder sogar eines meiner Bücher gelesen habt, dann wisst ihr, dass ich einen Foodtruck mit vegetarischen und veganen Speisen führe. Als ich vor ungefähr 9 Jahren die Entscheidung dazu getroffen habe, wurde ich von vielen dafür belächelt. Das hat mich jedoch nicht davon abgebracht, sondern vielmehr bestärkt. Während ich früher – selbst was die komplette Gastronomie betraf – noch ein krasser Außenseiter war, läuft die Geschichte heute etwas anders. Die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Speisen ist definitiv stark gestiegen. Und damit auch das Angebot. Dennoch möchte ich an dieser Stelle festhalten, dass wenn du vorhast, ein fleischfreies Konzept auf den Markt zu bringen, du auf jeden Fall darauf achten solltest, dass du ein ausreichend großes (urbanes) Einzugsgebiet bedienen kannst, in dem es auch eine entsprechende Nachfrage gibt.

Man muss eben nicht mit dem Strom schwimmen. Das habe ich noch nie gemacht. Deswegen wurde ich nie ein Bayern-Fan, sondern bin stets dem 1.FCK treu geblieben. Deswegen habe ich immer noch Rap gehört, als es bei allen anderen schon wieder out war. Deswegen pfeife ich auf irgendwelche Modetrends und ziehe das an, was mir gefällt. Hmm, wobei der letzte Vergleich hinkt. Nichts geht mir mehr auf die Nerven als Bekleidung zu kaufen, weshalb ich durchaus auch manchmal in - sagen wir – nicht mehr ganz so in Schuss gehaltenen Klamotten rumlaufe.

Fish & Chips

Fish & Chips – der Klassiker aus UK und anderen englischsprachigen, nicht US-Ländern. Immer, wenn ich früher in Irland war, habe ich aus Mangel an Alternativen Fish & Chips gegessen. Es war immer lecker. Kann man bei Fish & Chips überhaupt etwas falsch machen? Vermutlich schon, aber dann sollte man vielleicht besser nichts Gastronomisches starten.
Ja ja, in manch einem fährt sicher gerade der Klugscheiß-Modus hoch. … Pescetarier, ich weiß. Wie gesagt … Mangel an Alternativen.

Die einzige Sache bei „Chips“ – damit sind im Grunde einfach nur Pommes gemeint – die sich mir so absolut gar nicht erklärt ist, warum sich manch ein Anglosaxe da Essig drüberkippt. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Aber was hat Essig auf Pommes bitte mit Geschmack zu tun?!

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Mexikanisch

Mexikanische Food Trucks sind bei weitem nicht so verbreitet wie Burger-Trucks oder asiatische Food Trucks. Jedoch kommt mexikanisches Essen erfahrungsgemäß eigentlich immer gut an. Die Leute mögen es eben gerne feurig würzig. Tacos, Burritos und Quesadillas sind das lateinamerikanische Pendant zu Burgern. Sie können sehr variabel befüllt werden und eignen sich insbesondere für die „Auf die Hand“-Fraktion.

Das waren die zehn beliebtesten Speisenkonzepte, die der Food Truck Markt in Deutschland so hergibt. Aber eins solltest du wissen:

Beliebt heißt nicht automatisch erfolgreich.

Beliebt heißt, dass es schon einen gewissen Pool an Anbietern gibt, die letztendlich auch deine Konkurrenz darstellen. Deshalb möchte ich dich dazu ermutigen, nicht blind irgendetwas zu adaptieren. Du solltest immer versuchen, DEINEM Konzept auch DEINE eigene Note zu verleihen.


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