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Food Truck eröffnen als Quereinsteiger - Ist das möglich?

07.02.2022

Nicht selten höre ich die Frage: “Und du bist gelernter Koch, oder?” Natürlich kommt sie nicht an meinen Mittagsstandorten, die ich seit Jahren bediene, sondern viel mehr bei Caterings, wenn sich ein Gast mit mir unterhalten möchte. Mittlerweile habe ich ja ohnehin nur noch einen einzigen Mittagsstandort und dort weiß wahrscheinlich der Großteil der Kundinnen und Kunden, was ich früher gemacht habe. Über die Jahre kommt man einfach zwangsläufig ins Gespräch, wenn gerade mal nicht so viel los ist. Btw: Woran liegt es eigentlich, dass der Fressbudenbetreiber ein gern gewählter Ansprechpartner für Smalltalk ist und manchmal auch jemand, dem man sein Herz ausschüttet? Sei es drum…

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Die Gastronomie kannte ich nur als Kunde

In Wahrheit hatte ich mit der Gastronomie wenig bis gar nichts am Hut, bevor ich meinen Foodtruck gegründet habe. Ich bin zwar gerne essen gegangen, aber ein eigenes Restaurant zu eröffnen, geschweige denn eine Ausbildung zum Koch zu machen, lag mir genauso fern, wie ein Schlipsträger mit Aktenkoffer zu werden.
In einer professionellen Küche habe ich zuvor nie selbst gestanden. Die einzige größere Küche, die ich kannte, war die eines Schullandheims, in dem ich meinen Zivildienst abgeleistet habe. 

Offiziell war ich dort zwar “Hausmeistergehilfe”, aber irgendwie auch Depp für alles. Und als Depp für alles musste man unter anderem das Frühstücksbuffet anrichten und nach dem Frühstück wieder abräumen, die Speisesäle saubermachen den Spülservice übernehmen. Wobei so eine Haubenspülmaschine schon ein cooles Teil ist …

Nur die Arbeitsumfeld war nicht so cool. Denn der nach zwiebligem Schweiß riechende Hausdrachen (die Schullandheim-Betreiberin) meinte einst: “Manchmal frag ich mich schon, wie sie überhaupt das Abitur geschafft haben?!” Sie hatte ihr ganz eigenes System und wenn man nicht zu 100 % alles befolgte, war sie nicht gerade begeistert, um es milde auszudrücken. In dieser Zeit war ich auch leider öfter mal krank. Aber Gesundheit geht eben vor und auskurieren ist wichtig.
Ach ja, meine eintägige Kellnererfahrung in einem kroatischen Restaurant nach dem Zivildienst möchte ich an dieser Stelle auch nicht verschweigen. Da müsste ich 19 Jahre alt gewesen sein. Nach diesem kurzen Ausflug war erstmal Schluss mit Gastronomie.

Irgendwann machte es klick

Bis zu dem Tag im Studium, an dem einer Freundin und mir die Einsicht kam, dass es doch so schwer nicht sein kann, einen Imbiss oder etwas derartiges zu betreiben. Wir waren einfach abgenervt, dass wir in der Uni lediglich die grottige Mensa oder die unfreundliche Pizzeria fußläufig hatten, um etwas essen zu können. Damals schossen Foodtrucks auf die Überholspur der Gastronomie-Landschaft und so kamen auch wir auf den Trichter, dass ein Foodtruck für unsere Idee (bezahlbares, gutes Essen am Arbeitsplatz) genau das Richtige wäre. Also begannen wir damit, uns ein paarmal wöchentlich zum Ausprobieren von Rezepten zu verabreden. Parallel dazu reifte die Idee unseres Konzepts. Btw: Auch sie hatte keinerlei gastronomische Erfahrung. Als es dann so langsam in die heiße Phase überging, bekam sie kalte Füße. Ich hatte aber für mich entschieden, definitiv meine Zukunft mit einem Foodtruck bestreiten zu wollen. Unsere Wege trennten sich und ich krempelte fast alles um. Ein gutes Jahr später ging es dann an den Start und sechs Jahre später gibt es mich immer noch.

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Quereinsteiger haben die Food Truck Szene bereichert

Viele Foodtrucker sind Quereinsteiger. Ich nehme an, es liegt vor allem an den relativ überschaubaren Regulierungen und dem relativ überschaubaren Budget, das man für die Eröffnung eines Foodtrucks im Vergleich zu einem Restaurant benötigt. Ich würde behaupten, die Foodtruck Szene ist insbesondere durch die vielen Quereinsteiger so lebendig geworden. Quereinsteiger bringen meist eine gehörige Portion kreativen Input mit ins Spiel.
Den Begriff “Betriebsblindheit” hast du sicher schon einmal gehört. Damit ist gemeint, dass jemand, der immer nur den Blick auf sein Unternehmen wirft, aber nie über den Tellerrand hinausschaut, gar nicht mehr sieht, was er alles anders machen könnte. Derjenige begründet alles damit, dass er es schon immer so gemacht hat und als richtig erachtet. Übertragen auf einen Koch könnte das bedeuten: Ein Koch, der immer nur Currywurst mit Pommes zubereitet, erkennt gar nicht, wie abwechslungsreich und kreativ man theoretisch kochen könnte. 

Man muss kein ausgebildeter Koch sein, um ein richtig gutes Essen zubereiten zu können

Denn wenn wir ehrlich sind - wie oft sind wir wirklich begeistert, wenn wir ein neues Restaurant ausprobieren? Gut zu kochen kann man sich mit Talent, Leidenschaft, Begeisterung und Hartnäckigkeit selbst beibringen. Der Rest kommt von alleine.

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Nun ist das Kochen an sich nur ein Bestandteil der Tätigkeit als Foodtrucker. Ein gutes Produkt alleine macht noch keinen erfolgreichen Foodtruck aus. Ohne unternehmerisches Gespür kann auch die genialste Food Idee scheitern. Ein solides Produkt ist lediglich die Basis, auf der alles weitere aufbaut. Deshalb möchte ich dich an dieser Stelle ermutigen, auch wenn du bisher nur wenig oder noch keinerlei Erfahrung mit der Gastronomie oder der Führung eines Unternehmens hast. 

Du kannst dort hineinwachsen.
Wissen und Fähigkeiten kann man sich aneignen. Dafür sind sie da.


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