Food Truck Beratung
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Wie viel Geld braucht man für einen Foodtruck?

15.02.2024

Was kostet es, einen Foodtruck zu eröffnen?

Oftmals ist das Budget einer der treibenden Faktoren, warum sich Existenzgründer in der Gastronomie-Branche für einen Foodtruck entscheiden. 

Dass ein Restaurant mit wenig Budget nicht realisierbar ist, dürfte jedem einleuchten. Schließlich wäre da alleine die hohe Ablöse, die man meist für eine gute Lage in Kauf nehmen muss. Für eine Ausstattung und Einrichtung, die letzten Endes nicht selten einfach rausgerissen und auf den Schrott gefahren wird. Oder auf einem Kleinanzeigenportal landet, nur damit sie nach einer Reihe an erfolglosen Verkaufsversuchen ebenfalls auf dem Müll landet. 

Aber ist es wirklich so "billig", einen Foodtruck zu eröffnen. Schauen wir uns das genauer an.

Klar ist, dass du, wenn du einen Foodtruck eröffnen möchtest, dir nicht nur einfach einen Foodtruck zulegst und loslegen kannst. Denn auch ein Foodtruck benötigt die ein oder andere Genehmigung, die ebenfalls Geld kostet.

Stempel kosten Geld

Die Genehmigung, die dich am meisten kosten wird ist die sogenannte Reisegewerbekarte. Je nach Laufzeit schlägt sie mit 150,00 bzw. 270,00 € zu Buche, falls du sie in München beantragen möchtest (Landeshauptstadt München). In Berlin sind es zwischen 40,00 und 500,00 €, "je nach Aufwand" (Senatskanzlei Berlin). 

Eine exakte Summe lässt sich also nicht genau festlegen, sondern hängt davon ab, wo du die Reisegewerbekarte beantragst und wie lange sie gültig sein soll. Hinzu kommen ggf. die Gebühren für ein Führungszeugnis und ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister (Handelsregister bei UG oder GmbH).

Doch nicht in allen Fällen benötigst du für deinen Foodtruck eine Reisegewerbekarte. Möchtest du beispielsweise mit deinem Foodtruck ausschließlich Caterings anbieten, benötigst du sie nicht.

In diesem Fall müsstest du ein "normales" Gewerbe anmelden. Das kostet dich in etwa 50,00 € und ist erstmal unbefristet gültig.

Solltest du eine andere Rechtsform als das Einzelunternehmen oder die GbR gründen wollen, müsstest du zusätzlich mit Gründungskosten rechnen. Bei einer UG sind es beispielsweise mind. 1,00 € + Kosten für die Eintragung ins Handelsregister und eine notarielle Beurkundung, bei der GmbH mind. 25.000 € Stammkapital + Kosten für die Eintragung ins Handelsregister und eine notarielle Beurkundung. Die Notarkosten rangieren im mittleren dreistelligen bis unteren vierstelligen Bereich.

Deutlich günstiger als die Reisegewerbekarte ist die Belehrung nach Infektionsschutzgesetz. Diese kostet ca. 25,00 € pro Person. Ich schreibe pro Person, da nicht nur du, als Foodtruck-Betreiber diese Belehrung benötigst, sondern alle deine Angestellen ebenfalls.

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Eine weitere Schulung nennt sich Lebensmittelhygieneschulung, die in etwa 100,00 bis 120,00 € kostet.

Das wäre es erstmal von der lebensmittelrechtlichen und gewerblichen Seite des Foodtruck Business.

In Summe musst du hierfür also ungefähr mit 300,00 € bis 600,00 € rechnen.

Der größte Kostenpunkt: Dein Foodtruck

Das Herzstück deiner zukünftigen Gewerbetreiberei wird dich logischerweise am meisten kosten.

Auch hier kann man nicht genau sagen, wie viel du letztendlich für einen Foodtruck ausgeben musst.

Denn es hängt von vielen Faktoren ab:

  • Möchtest du einen neuen oder einen gebrauchten Foodtruck?
  • Muss der gebrauchte Foodtruck umgebaut werden?
  • Möchtest du ein zweckmäßiges Modell oder eines, das auch etwas fürs Auge bietet?
  • Wie teuer sind die Gerätschaften, die du in deinem Truck benötigst?

Das einzige, was ich dir an dieser Stelle sagen kann ist, welcher Preis für einen Foodtruck realisitisch ist.

Klammern wir die ranzigen Öckel-öckel-Gefährte und die Luxus-Varianten aus, benötigst du in etwa 40.000 bis 80.000 € für einen soliden Foodtruck. 

40.000 für die solide gebrauchte Variante, 80.000 für die Neuanfertigung nach deinen Wünschen.
Das meiste, was du unter 40.000 € findest, hat entweder schon drei oder mehr Erdumrundungen hinter sich.

Und / oder es könnte sich problemlos ein H-Kennzeichen zulegen, obwohl man eigentlich denkt, ein Oldtimer müsste doch schöner sein.

Oder es ist so zweckmäßig, dass ein Grill unter einem Pavillon die schlauere Variante wäre.

Oder, oder …

Alles was du über 80.000 € findest, mag zwar toll, toll, supertoll sein, aber so wirklich nötig ist es nicht. Zumindest wäre es das für mich nicht. Das Geschäft soll sich schließlich auch rechnen. Und zwar nicht erst nach 10 Jahren.

"Die eigene Arbeitszeit darfst net rechnen!" (Mein Vater)

Dir bleibt natürlich auch die Möglichkeit, deinen Foodtruck selbst zu bauen. Dann kommst du mit einem gebrauchten Gefährt höchstwahrscheinlich auch unter 40.000 € raus. Aber unterschätz auf keinen Fall den zeitlichen Aufwand, den so ein Foodtruck Bau mit sich bringt und die Expertise, die du dafür benötigst.

Und das gleich mal vorweg: Als Selbstständiger solltest du IMMER die eigene Arbeitszeit berechnen.

Zeit ist Geld.

Wer das nach dem Film In Time - Deine Zeit läuft ab noch nicht verstanden hat, hat Nippes im Kopf.

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Jetzt muss er nur noch abgesägt abgesegnet werden

Wenn du deinen Foodtruck hast, dann war es das meist noch nicht mit den Anfangsausgaben.

Denn je nachdem, ob du ihn dir individuell zusammenbauen lässt und bereits vollständig abgenommen ausgehändigst bekommst oder eben nicht, können noch weitere Kosten auf dich zukommen.

Legst du dir einen gebrauchten Foodtruck zu, wirst du aller Wahrscheinlichkeit nach noch einige Umbauten daran vornehmen lassen müssen.

Neue Geräte, der nachträgliche Einbau eines Gasanlage oder Starkstromanlage – das alles kann ins Geld gehen, fängt bei ca. 500 € an und hört ungefähr bei 10.000 € auf. 

Auch eine neue Folierung bzw. Lackierung kann ein kostspieliges Unterfangen sein. Mit ca. 2.500 bis 5.000 € bist du hier dabei. Wie teuer es letztendlich wird, hängt natürlich auch von der Größe deines Fahrzeugs ab.

Werden TÜV-relevante Umbauten an deinem Fahrzeug durchgeführt, wie z.B. der nachträgliche Einbau eines Rußpartikelfilters, musst du diese Änderung vom TÜV oder einer vergleichbaren Stelle abnehmen lassen. Allerdings sind die Kosten hierfür mit 50 bis 100 € relativ gering.

In etwa das Gleiche kostet dich eine Gasprüfung nach DGUV 79.

Teurer wird es bei der Prüfung deiner elektrischen Geräte nach DGUV 3. Je nach Aufwand und Umfang musst du dafür ungefähr 150 bis 300 € einplanen.

Unterschätz nicht die Versicherungskosten

Genau wie dein PKW benötigt auch dein Foodtruck mindestens eine KFZ-Haftpflicht, damit du ihn auf öffentlichen Straßen bewegen darfst.

Das heißt: Ohne Haftplicht hat du keine Möglichkeit, deinen Foodtruck bei der Zulassungsstelle zuzulassen. Zu dieser KFZ-Haftpflicht kannst du bei Bedarf noch eine Teil- oder Vollkasko-Versicherung abschließen. Je nach Versicherungsumfang und Anbieter musst du für die Versicherung deines Trucks mit ca. 1.000 bis 2.500 € rechnen.

Nicht unwichtig ist auch die Thematik Produktionsküche bzw. Lager

In manchen Städten / Gemeinden ist für den Betrieb eines Foodtruck zwingend eine Produktionsküche notwendig. Solch eine zu finden, ist leichter gesagt als getan. Theoretisch besteht auch die Möglichkeit, dass du dich hier stunden-/tageweise in vollausgestattete Produktionsküchen einmietest. 

Die Preise rangieren in etwa bei 50 bis 150 € pro Tag.

Entscheidest du dich hingegen für eine dauerhafte Anmietung, musst du ca. 500 bis 1.500 € pro Monat dafür einplanen.

Wie bei jeder Mietimmobilie wirst du zu Beginn deines Mietvertrags eine Kaution hinterlegen müssen. In der Regel ist das ungefähr die dreifache Monatsmiete.

Ist deine angemietete Produktionsküche noch leer, musst du dir Küchenequipment und -mobiliar zulegen. Auch hier ist wieder einmal nach oben keine Grenze gesetzt. Realistisch sind 5.000 bis 20.000 €, je nachdem was du brauchst und was noch gemacht werden muss. 

Businessplan für Foodtrucks leicht gemacht

Ich möchte es mir leicht machen

Ein Lager, das du für deine Lebensmittel und dein Equipment nutzen kannst, ist meist deutlich günstiger als eine Produktionsküche. Hier bist du meist schon mit wenigen Hundert Euro für eine vergleichsweise große Lagerfläche dabei.

Das waren im Großen und Ganzen die Faktoren, aus denen sich die Kosten für die Eröffnung deines Foodtrucks ergeben.

Wir halten fest, dass du für die Eröffnung eines Foodtrucks mit einer Investitionssumme von 45.000 bis 100.000 € rechnen musst.

Nach oben gibt es, wie so oft, keine Grenze.

Sich unterhalb der unteren Grenze zu bewegen, wird vor allem eine zeitliche Herausforderung und erfordert viel Geduld. Geduld bis du den besten Schnapp gefunden hast. 

Was du in jedem Fall beachten musst ist, dass es damit nicht getan ist. Das heißt, wenn dein Budget es hergibt, all die oben genannten Punkte abzuhandeln, kannst du damit alleine noch kein Geld verdienen.

Schließlich benötigst du auch Lebensmittel, die du weiterverarbeiten kannst, Verpackungen, usw.

Ebenso wirst du weitere laufende Kosten haben, wie z.B. Müllentsorgungsgebühren, Stromkosten, Spritkosten, Instandhaltungskosten, weitere Versicherungsbeiträge, z.B. für die Betriebshaftpflicht, GEZ- & GEMA-Gebühren, etc.

Das bedeutet für dich, dass du bei der Ermittlung deines Kapitalbedarfs nicht ausschließlich auf die Anfangsinvestitionen schauen darfst, sondern diese laufenden Ausgaben ebenfalls mit berücksichtigen musst, um ordentlich wirtschaften zu können.

Quellen: 

Landeshauptstadt München: https://stadt.muenchen.de/service/info/hauptabteilung-iii/10164605/
Senatskanzlei Berlin: https://service.berlin.de/dienstleistung/121916/


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