Energieversorgung im Food Truck - Strom oder Gas?
28.11.2021
Spätestens, wenn es um die Geräteauswahl geht, stellt man sich die Frage, ob diese mit Gas oder Strom versorgt werden sollen? Oder mit beidem?
Tatsächlich ist eine Kombination von beiden Energiequellen gar nicht mal so verkehrt. Während Gas einen in gewisser Weise unabhängig von einer möglichen Überlastung der Versorgung vor Ort macht, kann der Strom für Geräte mit geringem Energieverbrauch genutzt werden. Denn im Gegensatz zu Kühlgeräten, Kassen und elektrisch betriebenen Spülarmaturen, benötigt man zum Kochen relativ viel Energie. Und die erreicht man gut mit Gas. Der Bedarf an Strom wäre hier meist so hoch, dass man Starkstrom benötigen würde und den gibt es, vor allem an den Mittagsstandorten, nicht überall. „Normalen“ 230-V Strom in den meisten Fällen hingegen schon.
Aber auch bei der Versorgung mit Gas ist Vorsicht geboten: Auch hier kann man nicht beliebig viel Energie ziehen, da die Anlage, insbesondere der Gasdruckregler, sonst droht zu vereisen. Sprich das am besten mit einem Fachmann ab.
So geht Food Truck Businessplan heute
Brauche ich einen Stromerzeuger?
An all diejenigen, die denken, ein Stromerzeuger würde unabhängig machen: Nein, das tut er nicht. Mal abgesehen davon, dass gute Stromerzeuger mit geringem Geräuschpegel relativ kostspielig sind, sind sie als Energiequelle aufgrund ihrer geringen Effizienz eher ungeeignet.
Ab einer Outputmenge von 2 kW (damit kann man ungefähr ein Bain-Marie und einen Kühlschrank oder eine einzige Kochplatte versorgen) sind sie zudem auch alles andere als kompakt. In knapp sechs Jahren habe ich fast nie einen benötigt, außer an einem Standort, der ohnehin schlecht lief und den ich nach ein paar Wochen wieder eingestellt habe. Auf Veranstaltungen gibt es ohnehin eigentlich immer Strom, meist sogar Starkstrom …
Wie sieht es bei Indoor-Events aus?
Falls du vorhast, mit deinem Truck auch auf Indoor-Veranstaltungen aktiv zu sein, könnte jedoch eine Versorgung mit Gas zum Problem werden. Denn in den meisten Fällen ist Gas in geschlossenen Räumen ein Tabu. Genauso wie Benzin- und Dieselfahrzeuge. Diese dürfen nur unter bestimmten Auflagen an Indoor-Veranstaltungen teilnehmen, z.B. mit einer Stickstoff-Befüllung des Tanks. Je nach Veranstaltungsgröße, Auftraggeber und je nachdem, ob es ein bezahltes Catering ist, übernimmt die Kosten hierfür auch manchmal der Kunde. Bei Indoor-Veranstaltungen sind also die Foodtrailer im Vorteil.
Mein persönliches Fazit würde daher lauten: Am sinnvollsten ist eine Kombination von Strom und Gas. Wobei ich bei der Gasanlage darauf achten würde, dass diese und die damit betriebenen Geräte leicht ausgebaut werden können, wie es z.B. bei einer Flaschengasanlage mit nicht eingelassenen Kochgeräten der Fall wäre.
Ähnliche Artikel:
Dieselfahrverbote – Was bedeutet das für Food Trucks?
Haben E-Autos im Foodtruck Business eine Chance? Ein Kommentar.
Gebrauchten Food Truck kaufen - was muss ich beachten?