Food Truck Beratung
Erfolgreich ins Streetfood Business starten!

Gibt es Fördermittel und staatliche Zuschüsse für Foodtrucks?

18.06.2025

Der Traum vom eigenen Food Truck ist oft schnell ausgeträumt, wenn es um die Finanzierung geht.

Nicht jeder Food Trucker schwimmt im Luxus. Vor allem nicht, wenn er gerade erst dabei ist, seinen Food Truck zu gründen. So eruiert man eben, ob es denn nicht Möglichkeiten gäbe, finanziell etwas entlastet zu werden. 

Logischerweise, würde jeder so machen. 

Aber nicht nur, wenn dir das nötige Kleingeld fehlt, um ein Food Truck Business aufzubauen, sondern eigentlich grundsätzlich, wenn du planst, dich selbstständig zu machen, kann es sich lohnen, einen Blick über den Tellerrand zu wagen. 

Wäre ja dumm, wenn du Geld, das dir theoretisch zustehen würde, nicht annimmst. Wenn dir später mal jemand einen 10er Trinkgeld in die Hand drückt, sagst du ja auch nicht "Nein, danke!" – oder?

Alles in allem muss ich dich an dieser Stelle aber direkt auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Wenn wir von Fördermitteln und Zuschüssen sprechen, dann handelt es sich meist um den beliebten "Tropfen auf den heißen Stein". 

Wir leben schließlich in Deutschland. Dass wir nicht gerade für viele innovative (und gleichzeitig erfolgreiche) Startups und eine hohe Gründerquote bekannt sind, ist nicht erst seit gestern klar. Zwar lag die Gründerquote im Jahr 2023 bei sagenhaften 7,7 %, dem höchsten Wert innerhalb der letzten 25 Jahre. Im internationalen Vergleich hinken wir aber selbst schon in Europa hinterher. Und mit den USA müssen wir uns gar nicht erst vergleichen.

Nichtsdestotrotz – eine Existenzgründung nicht immer gleich den Markt revolutionieren. Der Großteil der Existenzgründungen findet im Kleinen, zunächst Unscheinbaren statt. Dazu zählt auch deine Food Truck Idee.

Eine Existenzgründung kostet Geld

So viel liegt auf der Hand. Wer sich ein dickes Cash-Polster angespart hat, ist vermutlich gar nicht auf externes Kapital angewiesen. Sollte dein Cash-Polster allerdings so dünn sein wie die Luft auf dem Mount Everest, kommst du vermutlich nicht ohne Fremdkapital aus.
Wenn du übrigens wissen möchtest, wie viel Geld du in etwa für die Gründung deines Food Truck benötigst, solltest du diesen Artikel lesen: Diese Summe benötigst du, um einen Food Truck zu eröffnen.

Hilft dir dabei, deinen
Kapitalbedarf zu berechnen

Auch wenn du nicht mit einer millionenschweren Unterstützung rechnen kannst, so macht es doch zumindest Sinn, sich die günstigste rauszupicken, oder? Also die Variante zu finden, bei der du nur sehr geringe Zinsen auf deinen Kredit zahlen musst.

Alternativ kannst du natürlich auch einfach dein Konto überziehen oder dir einen fadenscheinigen Kredit sichern, wenn du bereits vor dem Start mit deinem Food Truck dein finanzielles Grab schaufeln willst. 

Aber ich gehe mal davon aus, dass du das nicht möchtest.

Lass uns deshalb mal mit der Variante beginnen, bei der sogar wirklich Geld "geschenkt" bekommst und nichts zurückzahlen musst. Wenn du ein paar Voraussetzungen erfüllst ...

Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit

Geld vom Arbeitsamt gibt nur, wenn du arbeitslos gemeldet bist. Das ist beim Bürgergeld so – oder Hartzi – oder wie auch immer der politisch korrekte Begriff für die kommenden Jahre lauten mag. Und so ist es eben auch beim Gründungszuschuss. Du musst arbeitslos gemeldet sein und Arbeitslosengeld 1 beziehen.

Zudem musst du beim Beginn deiner Selbstständigkeit einen Anspruch auf Arbeitslosengeld für noch mindestens 150 Tage haben. Für Menschen mit Behinderung nach § 19 SGB III, gilt diese Voraussetzung nicht oder eingeschränkt.
Ebenso muss deine Selbstständigkeit hauptberuflich ausgeübt werden, sodass du dadurch nicht mehr arbeitslos bist.

Das wären mal die Grundbedingungen, damit überhaupt der Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit für dich in Betracht kommt.

Aaaaber so ganz wars das noch nicht.

Damit du den Gründungszuschuss erhältst, musst nicht nur du von der Gründung deines Food Truck Unternehmens überzeugt sein, sondern auch die Bundesagentur für Arbeit

Die stellt dein Business auf den Prüfstand. Du solltest belegen können, dass deine Qualifikation und deine Berufserfahrung gute Argumente sind, um ein erfolgreiches Food Truck Unternehmen auf die Beine zu stellen. Sicher nicht verkehrt ist an dieser Stelle ein solider, fundierter Businessplan. Zum Thema Businessplan habe ich bereits vor einiger Zeit einen Blogartikel geschrieben: So erstellst du einen überzeugenden Businessplan für deinen Food Truck. Nur so viel vorweg – ein guter Businessplan steigert nicht nur die Erfolgsaussichten für das Gelingen deines Vorhabens, sondern ist bei der Beschaffung von Krediten so gut wie unumgänglich.

Wie bereits geschrieben – erwarte keine allzu großen Almosen, wenn du an den Gründungszuschuss denkst. Er wird dir lediglich den Start in die Selbstständigkeit mit deinem Food Truck erleichtern.

Konkret sprechen wir hier von 300 € pro Monat zusätzlich zu deinem Arbeitslosengeld. Und das Ganze ist auf 6 Monate begrenzt. Die Bundesagentur für Arbeit nennt das die "Phase 1"

In Phase 2 erhältst du weiterhin diese 300 €, wobei dein Arbeitslosengeld wegfällt. Jedoch erhältst du diesen Zuschuss für weitere 9 Monate, insofern du nachweisen kannst, dass du nun mit deinem Business hauptberuflich tätig bist. Diesen Zuschuss von 300 € monatlich für 9 Monate musst du gesondert beantragen. Genehmigt wird es vermutlich nur, wenn du ebenfalls nachweisen kannst, dass du den Karren nicht bereits in den ersten Monaten an die Wand gefahren hast.

Wie das mit dem Gründungszuschuss genau abläuft, erfährst du auf der Seite der Arbeitsagentur.

ERP-Gründerkredit

Damit hätten wir die Möglichkeiten des "Geld-geschenkt-Bekommens" ausgeschöpft. Außer natürlich, jemand aus deiner Familie oder so schenkt dir Geld, weil er/sie zu viel davon hat und/oder dich unterstützen möchte.

Kommen wir aber nun zu einem wesentlich interessanteren Teil der Fördermittel. Nämlich zu den Förderkrediten. Denn da geht es um weitaus mehr als 300 € im Monat.

Genau genommen können über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Förderkredite von bis zu 125.000 € aufgenommen werden. Und ich denke, mehr wirst du für den Start deines Food Trucks auf keinen Fall benötigen. 

Vor allem dann nicht, wenn du mich schon länger verfolgst und vielleicht schon ein Buch von mir gelesen hast. 

Mit 125.000 € lässt sich wirklich einiges bewerkstelligen.

Kostet nicht mehr als
deine  E-Mail-Adresse :

Das Besondere am ERP-Gründerkredit der KfW sind die hervorragenden Konditionen im Vergleich zu marktüblichen Krediten. Du benötigst noch nicht einmal Eigenkapital, um ihn zu beantragen.

Anders als zum Gründungszuschuss ist der ERP-Gründerkredit nicht daran gebunden, dass du dein Unternehmen gerade gründest und hauptberuflich führst. 

Neben der Unternehmensgründung kann er theoretisch auch beantragt werden, wenn

  • du dein Unternehmen festigen möchtest und die Aufnahme deiner Tätigkeit nicht länger als 5 Jahre in der Vergangenheit liegt
  • du dich als Geschäftsführer an einem Unternehmen beteiligen möchtest
  • du ein Unternehmen im Rahmen einer Nachfolge übernimmst
  • du dein Unternehmen nebenberuflich führen möchtest

Alles in allem ist der ERP-Gründerkredit, der mittlerweile auch unter dem Namen "Start-Geld" läuft eine gute Sache, wenn man Fremdkapital zur Finanzierung der eigenen Geschäftsidee benötigt. 

Alles zum ERP-Gründerkredit bzw. Startgeld erfährst du auf der Seite der KfW.

Förderkredite der Bundesländer

Ähnlich wie bei der KfW gibt es bundesländerspezifische Förderkredite. So ist es in Bayern beispielsweise die LfA Förderbank, in Hessen die WiBank und in Baden-Württemberg die BW-Bank, die mit ihren Krediten zu ansehnlichen Konditionen (künftigen) Selbstständigen und Unternehmern unter die Arme greifen kann. Google am besten nach dem Begriff "Förderkredit + dein Bundesland", also z.B. für Niedersachen "Förderkredit Niedersachsen", um dich nach den jeweiligen Möglichkeiten in deinem Bundesland zu erkundigen.

Bei meiner Recherche ist mir aufgefallen, dass sowohl die Konditionen, als auch die Voraussetzungen zur Beantragung eines Förderkredites bei den Förderbanken der Länder große Überschneidungen mit denen der KfW haben, weshalb ich nicht näher darauf eingehen werde.

Ich selbst hatte mich eingangs vor dem Start meines Food Trucks Grüner Sepp für die Beantragung eines LfA-Gründeskredits entschieden. Aus einem ganz einfachen Grund: Mir fehlte nach dem Studium einfach das nötige Cash.

Nachdem meine Hochschule mich nicht in ihr hochschuleigenes Förderprogramm aufnahm, hatte ich das Thema Fördermittel erstmal gedanklich beiseite geschoben. Erst als ich ungefähr ein halbes Jahr später in einem IHK-Kurs saß wurde ich darauf aufmerksam, als der Kurs-Dozent darauf zu sprechen kam. Unter anderem erwähnte er die KfW und LfA und ihre wunderbaren Förderkredite. Im Anschluss an den Kurs machte ich mich direkt schlau und stellte fest, dass die Konditionen wirklich nicht schlecht dafür waren, in Anbetracht, dass man kein Eigenkapital mitbringen musste. Ca. 1,5 % Zinsen, viele tilgungsfreie Jahre … das klang super.

Ich kontaktierte direkt meine Hausbank, stellte telefonisch mein Vorhaben vor und wurde gebeten, erstmal meinen Businessplan zu schicken.

Eine Woche später saß ich dann zum persönlichen Gespräch bei meiner Hausbank. Das verlief ziemlich gut und keine weitere Woche später hatte ich die Zusage für meinen Förderkredit. 50.000 € zu 1,46 % Zinsen p.a. mit – ich glaube es waren 5 – tilgungsfreien Jahren.

Auch wenn das heutzutage nach geringen Zinsen klingt … der gemittelte Leitzins lag damals (2015) bei sagenhaften 0,05 %. Es war also eine ganz andere Zinszeit.

Trotz Zusage entschied ich mich letzten Endes gegen den Kredit. 1,46 % sind nun mal 1,46 %. Meine Bausparer waren mit weniger verzinst und so war es nur logisch, dass ich eher diese auflöste, als einen Kredit in Anspruch zu nehmen und versuchte, das fehlende Geld anderweitig zusammenzukratzen.

Schulden sind Schulden und ich fühlte mich damit irgendwie nicht wohl. Daran hat sich bis heute nichts geändert: Ich hasse Schulden.

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Förderung unternehmerischen Know-Hows
– jetzt: Förderung von Unternehmensberatungen für KMU

Solltest du über keinerlei oder wenig unternehmerische Kenntnisse verfügen, muss nicht aller Tage Abend sein. Du kannst dir ganz einfach Hilfe holen. Durch ein Selbststudium oder extern. Selbststudium bedeutet natürlich nicht, dass du dich an einer Hochschule einschreiben musst, sondern dass du dich auf deinen Allerwertesten pflanzt, dir ein paar Bücher schnappst oder sinnvoll im Internet recherchierst. Allerdings benötigst du dafür Ehrgeiz und Disziplin, was ja nicht gerade jedermanns / jederfraus Sache ist. Einfacher wäre natürlich jemand, der dich pampert bzw. berät. Und hier kommt das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der Europäischen Union etablierte Programm "Förderung von Unternehmensberatungen für KMU" ins Spiel.

Der erste Schritt: Falls du ein Jungunternehmen bist (bis 12 Monate nach Gründung), musst du vorab ein Beratungsgespräch bei deiner IHK führen. Scheu dich nicht, denn schließlich wirst du mit deiner Gewerbeanmeldung zum Pflichtmitglied und zahlst (später einmal) Mitgliedsbeiträge. Außerdem ist dieses Gespräch Pflicht, damit du dein Coaching abrechnen kannst.
Bestandsunternehmen (ab dem dritten Jahr) müssen nicht zum Real Talk, aber es kann trotzdem sinnvoll sein, um Bedarfe aufzudecken und strategisch vorzugehen.

Nach dem Gespräch suchst du dir einen passenden Berater aus und stellst online deinen Antrag beim BAFA (Bundeamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Wichtig: Das muss innerhalb von drei Monaten nach deinem IHK-Beratungsgespräch passieren.

Sobald du grünes Licht vom BAFA bekommst (in Form eines Informationsschreibens), kann die Beratung starten. Einfach loslegen, bevor du die Bestätigung hast, geht nicht – dann gibt’s auch keine Förderung. Außerdem wichtig: Die Beratung muss innerhalb von 6 Monaten nach dem Erhalt des Informationsschreiben abgerechnet werden.

Die Beratung selbst muss individuell auf dich zugeschnitten sein und sich mit Themen wie Unternehmensstrategie, Personal oder Finanzen beschäftigen. Reine Fördermittelberatung oder Steuer- und Rechtsfragen sind ausgeschlossen.

Du kannst bis zu fünf Beratungstage (40 Stunden) in Anspruch nehmen und der Staat übernimmt bis zu 50 % der Kosten – maximal 1.750 €, wenn die gesamte Beratung 3.500 € kostet. Du kannst bis zu zwei Beratungen pro Jahr beantragen, insgesamt jedoch bis zu fünf bis zum 31. Dezember 2026.
Nach der Beratung zahlst du erstmal selbst die Rechnung. Anschließend reichst du deine Abrechnungsunterlagen beim BAFA ein. Wenn alles passt, bekommst du den Zuschuss aufs Konto überwiesen.

Mehr Infos und den Antrag findest du direkt auf der Website des BAFA.

War das schon alles ?

Darüber hinaus gibt es selbstverständlich weitere Förderprogramme, -mittel, –kredite und Zuschüsse. Allerdings richten sich diese – zumindest, was meine Recherche ergab – ausschließlich an innovative Unternehmen oder sind für Maßnahmen zur Digitalisierung und Modernisierung angedacht. Keine Ahnung, was der Auffassung der Förderer nach "innovative Geschäftsmodelle" sind. Aber ich vermute sehr stark, dass Food Trucks nicht dazu zählen. Und großartig digitalisieren oder modernisieren musst du auch nicht. Deshalb bin ich oben auch nur auf die realistischen Möglichkeiten eingegangen, die dir zu Beginn deiner Food Trucker Karriere weiterhelfen können.

Genauso wenig habe ich "Förder"-Kredite oder anderweitige Möglichkeiten beleuchtet, bei denen du dir eine Zinslast aufbürden würdest, die dir dein Food Trucker Leben auf lange Sicht schwer macht. Also Kredite, bei denen du in Summe fast genauso viel Zinsen obendrauf zahlen musst, wie die Kredithöhe betragen hat. So ein Vorgehen macht in meinen Augen sowieso keinen Sinn.

Brauchst du wirklich Fördermittel ?

Die Frage, die du dir zeitnah vor deiner Gründung stellen solltest ist: Bist du wirklich darauf angewiesen, Fördermittel in Anspruch zu nehmen? 

Aus meiner Perspektive würde ich sagen, dass du  womöglich nicht darauf angewiesen bist, Fördermittel zu beantragen, aber wenn du aus der Arbeitslosigkeit heraus gründest, wärst du doof, wenn du den Gründungszuschuss nicht beantragst. Denn das ist Geld, dass du bei Einhaltung der Kriterien nicht zurückzahlen musst. Also irgendwie "geschenktes" Geld. Du magst zwar nicht darauf angewiesen sein, wenn du aus einer gut betuchten Familie stammst, reich geerbt hast oder in deinem früheren Arbeitsleben gut verdient und etwas zusammengespart hast. Das bedeutet jedoch nicht, dass du keine Geschenke annehmen darfst.

Bei Förderkrediten beanspruchst du Geld, dass du vollständig zurückzahlen musst. Plus Zinsen. In der BWL würde man sagen, es gibt Situationen, in denen Schulden Sinn machen und Situationen, in denen Schulden keinen Sinn ergeben. Sinnvoll in diesem Zusammenhang sind Schulden, mit denen deine Gewinnmarge (langfristig) stärker wächst als deine Zinslast dich Geld kostet. Doch das ist nicht selten eine Milchmädchenrechnung.

Mein Ansatz wäre es wahrscheinlich, möglichst ohne Kredite auszukommen. Denn Kredite sind Schulden und ich habe ungerne Schulden. Wenn du aber gar nicht um Kredite rumkommst, würde ich mich persönlich mit den Förderkrediten der Förderbanken / der KfW auseinandersetzen.

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